In seinem Beitrag Wolfi Bauer ist tot, es lebe Wolfgang Bauer! analysiert Thomas Antonic Wolfgang Bauers Image in seinen Auswirkungen auf die Werkentstehung, wobei der Schwerpunkt vor allem auf das Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit gelegt wird. Die Transformierung von Wirklichkeitsausschnitten in Kunst wird dabei als Endprodukt von sorgfältigen Bearbeitungsschritten betrachtet, die Wiedergabe von Konversations-Ausschnitten und die Orientierung an realen Vorbildern aus der Lebenswelt des Verfassers als Konstruktionskalkül aufgefasst. Die Einbettung in eine Tradition der Profanierung der Kunst durch die Wiedergabe von trivialen, dialektal gefärbten Alltagsgesprächen, wie sie etwa bei Jack Kerouac (Beat Generation) zu verzeichnen war, und die Selbstthematisierung des Autors als Mixtur von Inszenierung und Fremdzuschreibung sind dabei zentrale Ironisierungsstrategien des Grazer Dramatikers, wobei allerdings in der Rezeption die „Kunstfigur Wolfi Bauer zu einem unkontrollierbaren Selbstläufer“ wurde.
Monika Meister: Dramaturgien der Zeit. Horváth, Bauer, Schwab
Die Affinitäten dreier Klassiker des österreichischen Theaters stellt Monika Meister in ihrem...