Horst Waggershauser: Die Tiefe der Furchen im Parkett. Unzuverlässige Ironie bei Wolfgang Bauer

in Dossier: Wolfgang Bauer

Die Lektüre der Werke Wolfgang Bauers im Spannungsfeld zwischen Ironie und Postironie führt im Beitrag Die Tiefe der Furchen im Parkett. Unzuverlässige Ironie bei Wolfgang Bauer von Horst Waggershauser zur Erkenntnis, dass die Krise der Ironie bereits in Bauers frühen Dramen präfiguriert ist und signifikante Wirkung entfaltete. Damit kann Bauer, mehr als dreißig Jahre, bevor mit David Foster Wallace 1993 eine Stimme laut wurde, die Kritik an postmoderner Ironie übte, die ins Zeitalter der „Postironie“ überführte, als Wegbereiter einer Debatte gelten, die heute verstärkt innerhalb der US-amerikanischen Literatur geführt wird. In der Leseart von Waggershauser erweist sich Bauer, dessen dramatische Konzeptionen durchaus Demarkationslinien gegenüber dem postmodernen Mainstream sind, als ein Dramatiker, dessen frühe Stücke in unterhaltsamer, aber auch bedrohlicher Form, bis hin zu einer zwischen Ernsthaftigkeit und karnevalistischen Impulsen im Sinne Michail Bachtins changierenden Form im Spätwerk, die Spielarten der Ironie ambivalent gestalten.