Das Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung ist Teil der Universität Graz und hat seinen Betrieb im Jahr 1990 aufgenommen. Das Land Steiermark leistet eine Teilfinanzierung. Das Nabl-Institut beschäftigt sich vorrangig mit aktuellen und historischen Aspekten des Literaturgeschehens in Österreich, berücksichtigt dabei aber auch Zusammenhänge der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Ein Spezifikum des Instituts ist seine zusätzliche Aufgabenstellung als steirisches Literaturarchiv mit kontinuierlichem Aufbau von Beständen und Dokumentationen, die als literaturgeschichtliche Wissensspeicher und Quellen der Benutzung zur Verfügung stehen. Über eingeworbene Drittmittelprojekte erfolgt am Institut derzeit eine wissenschaftliche Auswertung des Nachlassbestandes von Werner Schwab und es wird seit Oktober 2015 hier an der historisch-kritischen Ausgabe Ödön von Horváths gearbeitet. Mit der Reihe Literatur und Archiv wurde ein neuer archivtheoretischer Schwerpunkt etabliert.

Durch die Anbindung des Literaturhauses Graz eröffnet sich der Sammlungs-, Dokumentations- und Forschungstätigkeit des Nabl-Instituts ein Konnex zum aktuellen Literaturbetrieb und ein Schaufenster zur Öffentlichkeit. Dem Programm des Literaturhauses erwächst umgekehrt im Haus akademischer Inhalt und ein zusätzliches Reflexionsfeld. Nicht allein ForscherInnen und Studierende, sondern auch das allgemeine Publikum profitiert von der Bibliothek und den Sammlungen des Instituts. Ausstellungen und andere Aktivitäten (Drittmittelprojekte, Lehrveranstaltungen und Workshops) sind in den Rahmen eines lebendigen literarischen Umfelds gestellt.

Eine der renommiertesten Publikationen des Instituts ist die Reihe Dossier, in der bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2011 insgesamt 36 Materialienbände zu österreichischen AutorInnen erschienen sind. Als peer-reviewtes Open-Access-Journal wird die Reihe als Dossier online in einer zeitgemäßen Form und mit einer neuen inhaltlichen Ausrichtung fortgeführt.

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