© taska, Literaturhaus
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#WasKannLiteratur. Ästhetik – Politik – Show

in Dossier: #WasKannLiteratur

Dienstag 23.10.2018 bis Donnerstag 25.10.2018

Augenblicke der Freiheit im Elfenbeinturm der Literatur. Peter Handke schreibt dazu im Jahr 1967: „Literatur ist für mich lange Zeit das Mittel gewesen, über mich selbst, wenn nicht klar, so doch klarer zu werden. Ich war zwar schon zu Selbstbewußtsein gekommen, bevor ich mich mit Literatur beschäftigte, aber erst die Literatur zeigte mir, daß dieses Selbstbewußtsein kein Einzelfall, kein Fall, keine Krankheit war.“

Drei Jahre zuvor formulierte Jean-Paul Sartre in einem Gespräch über engagierte Literatur: „Es geht der Literatur nicht darum aufzuklären, sondern dem Leser eine Art totalen Sinn seiner selbst zu geben. Den Eindruck, daß er einen Augenblick der Freiheit erlebt hat, indem er sich selber entging und mehr oder weniger klar seine gesellschaftlichen Bedingtheiten verstand. Wenn der Leser diesen Augenblick der Freiheit erlebt hat, das heißt, wenn er für einen Augenblick durch das Buch den Entfremdungs- oder Unterdrückungskräften entgangen ist, dann wird er das nicht mehr vergessen. Das kann die Literatur.“

50 Jahre später fragen die österreichischen Häuser der Literatur, zusammengeschlossen im Netzwerk mitSprache (www.mit-sprache.net), erneut: Was kann Literatur? Fällt uns heute auf diese Frage noch immer die Setzung von Freiheit als erste Antwort ein? Oder denken wir zunächst an die Bedingungen zur Hervorbringung von Literatur? An die Durchdringung des Betriebes durch Kommerz? An ganz neue Arten von Zwängen und Freiheit? Gibt es heute überhaupt noch einen einheitlich gedachten Begriff von Literatur? Wo steht die schreibende Kunst zwischen Unterhaltung, Tradition und Anspruch? Worüber sprechen wir, wenn wir über Literatur reden? Wo steht Literatur zwischen Ästhetik, Politik und Show?

Gemeinsam mit herausragenden Autorinnen und Autoren und prominenten Vertreterinnen und Vertretern des Literaturbetriebes zeigen wir, was Literatur kann. Wem sie aus welchen Gründen wichtig ist. Wo ihr Stellenwert liegt. Die Reihe „Herzstücke“ basiert auf Herzblut und stellt Lieblingsbücher maßgeblicher Kritikerinnen und Kritiker vor. Literatur mit Emphase. Ferner: Zwei Diskussionsrunden zu den Themen „Literatur und Medien“ sowie „Literatur und Politik“. Zum Abschluss dann noch eine Show, wie sie die Welt der Bücher noch nicht gesehen hat.

Kuratoren: Klaus Kastberger, Daniela Strigl

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