Grazer Vorlesungen zur Kunst des Schreibens. Teil I

Mo 13.05.2019 / 19 Uhr
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Mit: Konrad Paul Liessmann.

Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Schreiben

„Ich muss einen Text schreiben. Wie immer bin ich viel zu spät dran, was mir nicht schlimm erscheint, weil ich ja weiß, was ich schreiben will. Ich habe eigentlich alles im Kopf, ich muss es nur hinschreiben. Und dann ist es irgendwie weg.“ (Armin Nassehi)

Die Vorlesung widmet sich den unterschiedlichen Formen, Entstehungsbedingungen, Kontexten und Rezeptionsmöglichkeiten nichtfiktionalen Scheibens. Alles beginnt mit der Frage, was man eigentlich schreibt, wenn man schreibt. Stimmt es, dass im Kopf schon alles vorbereitet und wohl geordnet ist und eigentlich nur noch aufgeschrieben werden muss? Oder sind die Gedanken schon fertig, es fehlen aber nur noch die passenden Worte? Ehe nicht. Die erste Vorlesung wird in Anschluss an Heinrich von Kleist die These stark machen, dass die Gedanken als Kern und Ziel des nichtfiktionalen Schreibens selbst erst im Prozess des Schreibens entstehen, sich verändern und ihre Gestalt und damit ihren Inhalt wechseln. Schreiben erscheint aus dieser Perspektive nicht als nachrangiger Prozess, sondern als eine Form des Denkens selbst.

In Kooperation mit Institut für Germanistik und Droschl Verlag

Mitwirkende:
Preis: € 6,00
Preis ermäßigt: € 4,00
Raum: Saal
Tickets: verfügbar