Lesetipp für den Sommer von Elisabeth Loibner:
Warum nach Ibiza schweifen, wenn Grado liegt so nah!
Für all jene, die behaupten Grado sei ein langweiliges Kaff, in dem nichts passiert oder die schlicht nicht wahrhaben wollen, dass es einen so friedvollen Ort wie diesen mit seiner die Seele harmonisierenden Lagune gibt – die also nach einem Gläschen Ribolla Gialla bei Max’in, einer Bootsfahrt zu den strohgedeckten Casoni oder einem Tag am Meer bei Grado Pineta eine gute Portion Nervenkitzel dringend nötig haben!
In Borderless, dem neuen Thriller von Veit Heinichen, tut sich inmitten dieser Ferienidylle von Grado eine Parallelwelt voller grenzenloser Abgründe auf, nachdem dort ein Boot mit Flüchtlingen strandet. Es entspinnt sich ein Plot über die europäischen Landesgrenzen hinweg – von Deutschland über Österreich, Italien bis nach Kroatien –, in dem die Politik, die Industrie, das Bankenwesen und die organisierte Kriminalität international eng miteinander verstrickt sind, lässt sich doch im illegalen Geschäft mit Waffen und Flüchtlingen viel Geld verdienen und politisch Stimmung machen.
Xenia Ilena Zannier, eine intelligente, durchtrainierte Kommissarin mit edlen Vorsätzen im Kampf gegen das Böse aber auch unberechenbaren Gewaltausbrüchen, ist in einem persönlichen Rachefeldzug ihrer größten Widersacherin dicht auf den Fersen: Senatorin Romana Castelli de Poltieri, eine mächtige Frau, die im Zentrum der internationalen Machenschaften steht und ein hohes Amt auf EU-Ebene anstrebt. Wie der Kampf der Gigantinnen ausgeht? Lesen Sie selbst!
Veit Heinichen: Borderless. Thriller (Piper 2019), 464 Seiten, Euro 17,50