Workshop mit Gerhard Rühm für Studentinnen und Studenten (Anfragen an Gerhard Fuchs). Restplätze für das allgemeine Publikum (Agnes Altziebler).
Ausgehend von frühen Beispieltexten wird Gerhard Rühm diskursiv seine Methoden der Textkonstruktion illustrieren – formale Anordnungsprinzipien, die das Sprachzeichen synästhetisch aufladen und für eine optische und akustische Umsetzung vorbereiten. Die Ausweitung der graphischen Möglichkeiten des Zeichen-Drucks auf den Buchseiten, die Sprechrealisierung mittels Klang und Rhythmus verweisen dabei auf das Eigenleben des Sprachmaterials, der kognitive Sinn wird sinnlich erfahrbar, das Mehr an Formzwang erzeugt paradoxerweise eine Ausweitung des Aneignungsspielraums. Der Workshop soll nicht zuletzt die sprachkritischen Positionen der „Wiener Gruppe“ in Erinnerung rufen, die für die folgende AutorInnengeneration, etwa jene der „Grazer Gruppe“, höchst wirkungsmächtig war.