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Heimat und Horror bei Elfriede Jelinek

in Allgemein

Literatursymposium
Performances, Musik, Lesungen, Vorträge und Gespräche
Donnerstag, 19. bis Samstag 21. Oktober 2017

To put it steirisch: Elfriede Jelineks Roman „Die Kinder der Toten“ (1995) ist ein Grimming der österreichischen Literatur. Ein gewaltiger Gebirgsstock, vor freier Landschaft. Wir laden zu einer gemeinsamen Expedition in dieses gigantische Text-Massiv ein. Vorträge vertiefen die Themen des Romans und verfolgen die Spuren seiner Rezeption, Lesungen und Performances erproben neue Formen der Interpretation. Zwei Filme liefern Bilder: In „Ramsau am Dachstein“ (1976) erkundet Jelinek Abgründe von Heimat, Untote als Inspirationsquelle des Schreibens bietet das B-Movie „Carnival of Souls“ (1962). Eine offene Werkstatt als Basislager an den Symposiumsabenden liefert das Rüstzeug für diese intensive Auseinandersetzung mit dem Werk: Bezüge und Bezüglichkeiten des Textes, Quellen und Realien seiner Produktion, Anspielungen und Zitate, Erkundungen seiner Inhalte, Wegweiser der Lektüre. Alle Themen Elfriede Jelineks finden sich in ihrem Opus Magnum ausgebreitet und zu einer riesigen Sprachfläche vereint. Kollektive Begehungen sind ihr angemessener als Alleingänge. Kein Aspekt ist einzeln zu bekommen, sondern stets alles zusammen: Heimat, Horror, Politik, Sex, Gender, Geschichte, Vergangenheit: In einer Kindheitslandschaft der Autorin, zwischen Neuberg an der Mürz und dem Niederalpl, kriechen massenhaft Tote aus dem Boden. Und mitten hinein in die schöne Gegenwart des Landes.

Konzept, Umsetzung: Agnes Altziebler, Klaus Kastberger

Mit: Thomas Ballhausen (AT), Sacha Batthyany (AT/US), Stefan Benedik (AT), Anne Bennent (CH/AT), Bratko Bibič (SI), Oswald Egger (IT/DE), Olga Flor (AT), Lia Gulua (GE), Hildegard Kernmayer (AT), Roland Koberg (AT/DE), Alfred Kolleritsch (AT), Helmut Konrad (AT), Sigrid Löffler (AT/DE), Fatima Naqvi (US), Claus Philipp (AT), Sophie Reyer (AT), Daniela Strigl (AT), Heidemarie Uhl (AT) sowie Studierenden der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und der Germanistik der Universität Graz (Jelinek-Werkstatt).

Eine Koproduktion von Literaturhaus Graz und steirischer herbst 17.

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