Leider muss die Veranstaltung aufgrund der geltenden Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ABGESAGT werden!
Ursula Wiegele liest aus Arigato.
Gabriele Kögl liest aus Gipskind.
Moderation: Julia Zarbach.
Arigato: Vera wünscht sich ein Haus aus Papier. Ein Zuhause auf biegsamen Stäben, das nicht einstürzen kann. Ihre Familie ist nach dem großen Erdbeben in Friaul 1976 obdachlos geworden und Vera wird nach Villach geschickt, zu Tante Rosa und Onkel Hans. Die beiden sind bereits 1940 vom Kanaltal nach Kärnten ausgewandert. Während die Tante mit Vera eine liebevolle Allianz eingeht, dem Mädchen einen heiß ersehnten Kimono schneidert und sie nach Alpträumen tröstet, zeigt Onkel Hans seine Abneigung gegen die „halbe Italienerin“. Bei jeder Gelegenheit erteilt der ordnungsfanatische Mann mit dem hinaufgeschorenen Haar „Geschichtsunterricht“ und wettert gegen die „feigen Italiener“, die „Verräter“ südlich der Grenze. Vera schützt sich und flüchtet: in ihre Fantasien, in die faszinierende Sphäre des Japanischen und in die Liebschaft mit Hannes, der als langhaariger Sympathisant der Linken so gar nicht den Vorlieben des Onkels entspricht. Und dann bebt es wieder, diesmal in Veras Kopf: Bei einem Besuch im Kanaltal entdeckt sie ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Erneut muss das Mädchen die Erfahrung machen, dass das unumstößlich Geglaubte zerbricht und verloren ist. Ein weiteres Mal gerät Veras fragiles Lebensgebilde aus den Fugen. „Arigato“ ist ein poetischer und bildstarker Roman über die Schatten der Geschichte im Alpe-Adria-Raum und über seelische Widerstandskräfte mitten im Chaos.
Gipskind: Als Problemkind und Liebling der Oma wächst Andrea in engen und ärmlichen Verhältnissen auf dem Land auf. Ihren Eltern fehlt es an Liebe und Verständnis, zu sehr sind sie mit dem täglichen Überlebenskampf beschäftigt. Ihre Tochter ist für sie vor allem Arbeitskraft und Mittel zum Zweck.
Langsam schält Andrea sich aber heraus und lernt mit zunehmendem Alter, Schwächen strategisch einzusetzen und ungeahnte Freiräume zu erobern. Und während der Freund des Mädchens durch die intensive Bindung an seine Eltern deren Wünsche erfüllt anstatt seine eigenen, gelingt es Andrea, ohne Rücksicht auf die lieblosen Eltern ihre Träume zu verwirklichen.
Gabriele Kögls »Gipskind« im Geiste von Didier Eribon und Annie Ernaux gleicht einer bäuerlichen Familienaufstellung aus den sechziger Jahren, in der ein auf seine Mängel reduziertes Kind aus dem Schatten tritt und sein Leben in die Hand nimmt.
ACHTUNG! CORONA-Maßnahmen:
Stark beschränkte Platzzahl! Zugewiesene Sitzplätze im Schachbrettmuster! Es gilt MNS-Pflicht auch am Sitzplatz während der Veranstaltung.
Kartenreservierung nur online über unsere Homepage bis spätestens 16.00 Uhr des Veranstaltungstages. Reservierungen müssen namentlich erfolgen. Pro Person ist nur die Reservierung eines einzigen Sitzplatzes möglich. (Mehrfachanmeldungen unter gleichem Namen sind ungültig!) Reservierungen verfallen, wenn die Karten nicht spätestens 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkassa abgeholt werden. Restkarten in der Reihenfolge des Eintreffens an der Abendkassa.