ONLINE-SYMPOSIUM: ÖDÖN. Ein Lexikon (1)

Do 10.12.2020 / 13 Uhr
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ACHTUNG: Das Symposium (10. & 11.12.2020) findet online statt!
Für die Teilnahme ist ein Zugangslink erforderlich, diesen erhalten Sie nach Anmeldung unter: elisabeth.loibner@uni-graz.at (Betreff: ÖDÖN. Ein Lexikon).

Das Symposium nähert sich dem Autor Ödön von Horvàth in Begriffen an, die aus seinem Werk herausragen: Arbeitslosigkeit, Stille, Gefallene, Abnormitäten, Feste, Ware, Inflation und Jargon. Weniger bekannt, aber ebenso wichtig: Herr Suppe, KFZ oder Telefon. In kurzen Vorträgen werden diese Stichworte vorgestellt und in ihrer Bedeutung für das Werk Horváths diskutiert. Unvollständig und provisorisch, aber bestrebt, Horváth in dem zu treffen, was seine unablässige Aktualität ausmacht.

Donnerstag, 10. Dezember

Szene 1: 13–15 Uhr

Wolfgang Müller-Funk: Habitus
„ZAUBERKÖNIG Nur niemals die Autorität verlieren! Abstand wahren! Patriarchat, kein Matriarchat! Kopf hoch! Daumen runter!“

Roland Innerhofer: Ware
„ZAUBERKÖNIG Unser ganzes Unglück sind die Warenhäuser.“

Markus Ender: Inflation
„MUTTER Wir haben noch siebzehn Milliarden – (Sie grinst und wird plötzlich ernst; tonlos) Ich häng mich auf.“

Klaus Kastberger: (Stille)
„ALFRED Du hast es doch schon gar nicht nötig, daß Du so dumm bist!
(Stille.)

Szene 2: 15:30–17:30 Uhr

Johann Sonnleitner: Jargon
„KAROLINE Ich denke ja gar nichts, ich sage es ja nur.“

Günther Höfler: Arbeitslosigkeit
„SCHÜRZINGER Nehmen wir an, Sie lieben einen Mann. Und nehmen wir weiter an, dieser Mann wird nun arbeitslos. Dann lässt die Liebe nach, und zwar automatisch.“

Daniela Bartens: Abnormität
„DER AUSRUFER Direktor! Die Krüppel sind wahnsinnig geworden! Sie möchten den Zeppelin sehen!“

Gerhard Fuchs: Gefallene
„DIE GNÄDIGE FRAU Also nochmals, nur damit keine Verwechslungen entstehen: drei Schachteln Schwerverwundete und zwei Schachteln Fallende — auch Kavallerie bitte, nicht nur Infanterie — und daß ich sie nur übermorgen früh im Haus hab, sonst weint der Bubi.“

Eintritt frei!